Die große Diskussion um die Jugendarbeit

Aufbegehren gegen die Entscheidungen direkt vor dem Start

Nachdem alle notwendigen Entscheidungen auf politischer Ebene (Kreistag, Stadtrat, Ortsrat) auf den Weg gebracht waren, der Wagon in Auftrag gegeben und die Baugenehmigung beantragt war, kam heftiger Widerstand von einigen wenigen indirekten Anwohnern des Festplatzes, aus dem damals neuen Baugebiet "Groenen Holz" und dessen Verkäufer.

Und plötzlich war sie wieder da, die eigentlich schon erfolgte und für beendet gehaltene Diskussion - um Inhalte und Grundsätzliches, vor allem um den Standort und die generelle Frage nach dem Sinn und Nutzen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Es wurden gezielt Vorbehalte gesät über Lärm, Radau, Müll, Alkohol und (natürlich) Drogen. Der geplante Jugendtreff wurde als "Schönheitsfehler" auf dem Festplatz und "Störfaktor" bezeichnet, der die Lebensqualität beeinträchtige, Kunden abschrecke und eine "Neukonzipierung des Baugebiets mit verändertem Käuferpotential" erfordere. 

Am 13. März 2001 war in Absprache mit der Stadt Melle der Transport des ersten Jugendwagons von Rabber nach Buer vorbereitet. Dieses nahmen einige Anwohner dann zum Anlass die Zufahrt zum Festplatz mit ihren Autos zu blockieren. Die städtischen Mitarbeiter, die morgens noch Restarbeiten am Gleisbett erledigen wollten, mussten wieder abziehen. Der Transport wurde dann von Bürgermeister Josef Stock abgesagt.

Blockade der Zufahrt des Festplatzes am 13. März 2001

Die große Diskussion

Im Podium: Frank Schlattmann und Dieter Finke-Gröne als Vertreter einiger Anwohner, Andreas Stallkamp (Kreisjugendpfleger), Uschi Thöle-Ehlhardt (Vereinsvorsitzende)
Im Podium: Frank Schlattmann und Dieter Finke-Gröne als Vertreter einiger Anwohner, Andreas Stallkamp (Kreisjugendpfleger), Uschi Thöle-Ehlhardt (Vereinsvorsitzende)

Nun ging die Diskussion wieder von vorne los.

Zahlreiche Artikel in der Presse, Leserbriefe, Interviews im Radio, Telefonate, persönliche Angriffe und Gerüchteküche ließen diese Zeit für die Initiatoren, die allesamt ehrenamtlich die Verantwortung übernommen hatten, zu einer ausgesprochen belastenden Phase werden.

 

 

Angst wurde geschürt, dass hier von den Initiatoren, aber auch der Stadt Melle, ein Problemfeld und ein Störfaktor bewusst installiert werde, der Anwohner beeinträchtige, sogar deren Kinder gefährde und erhebliches Konfliktpotential mit sich bringe - ein "von der Stadt veranlassten Problem", das ein beispielhaft gutes Baugebietskonzept nachträglich erheblich entwerte. 

Eine große Podiumsdiskussion fand inmitten des politischen Kommunalwahlkampfes statt - mit ausgesprochen viel positiver Unterstützung für das Projekt.

Leider führte sie zu keiner gemeinsamen Lösung, die Bürgermeister Josef Stock damals sehr gut und verantwortlich vorbereitet hatte in Absprache mit dem Vereinsvorstand. Der Verkäufer der Baugrundstücke, Herr Finke-Gröne, kündigte weitere Störmanöver gegen das Projekt an und reichte Klage gegen die Baugenehmigung der Stadt Melle ein - diese Entscheidung musste nun erst abgewartet werden.