Mitgenommen - Aufwachsen zwischen zwei Welten

veröffentlicht im Dezember 2022

Unser drittes Buch-Projekt beschäftigt sich mit dem Erleben der Kinder und Jugendlichen aus den damaligen Gastarbeiter-Familien beim Aufwachsen in oder auch zwischen zwei Welten und Kulturen. Nach fast dreijähriger Laufzeit - mit Corona bedingter Verlängerung - konnten das Buch und die Ausstellung im Dezember öffentlich vorgestellt werden.

Entstanden sind ein 240 Seiten starkes Buch und Ausstellungsmaterialien mit großen Displays, auf denen zwei zentrale Themen aus den vielfältigen Erzählungen unserer Interviewpartnerinnen und -partner aufgegriffen werden - die Themen "Heimat" und "Trennungen". Auf großformatigen Rollups präsentieren wir Kurzvorstellungen von Zeitzeugen, mit denen wir ausführliche Interviews machen konnten.  

Weitere Informationen gibt es hier...

Nachgekommen - Frauen in der Gastarbeitergeschichte

veröffentlicht im November 2017

Angekommen - Buer und seine Gastarbeiter

veröffentlicht im April 2014

Ausstellung zum Buchprojekt "Mitgenommen" in der Wilhelm Fredemann Oberschule

Die Ausstellung zum Buch-Projekt „Mitgenommen - Aufwachsen zwischen zwei Welten“ wird jetzt in der Wilhelm Fredemann Oberschule in Melle-Neuenkirchen gezeigt. Anlass ist die Beschäftigung der Schülerinnen und Schüler mit den Themen Zuwanderung, Soziales Miteinander, Vielfalt im Zusammenleben - Themen, die auch in der AG „Soziales Miteinander“ eine große Rolle spielen und auf das Interesse der jungen Leute stoßen. In Kooperation mit dem Netzwerk Jugendhaus Buer beschäftigen sich die Teilnehmenden der AG mit der Thematik der Zuwanderung gerade auch junger Menschen. Die Ausstellung wird auch den Eltern an den kommenden Elternabenden vorgestellt.

Innenminister Boris Pistorius besucht Ausstellung

 

Der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius besuchte im Rahmen der 850-Jahr-Feier der Stadt Melle die Ausstellung zur lokalen Gastarbeitergeschichte des Netzwerk Jugendhaus Buer e.V. . Im Gemeindehaus der Petri-Gemeinde präsentierte der Verein erstmalig gleichzeitig beide Ausstellungen zu den Projekten „Angekommen – Buer und seine Gastarbeiter“ und „Nachgekommen – Frauen in der Gastarbeitergeschichte“.

 

Uschi Thöle-Ehlhardt bedankte sich bei der Volksbank eG und bei der Stadt Melle, die die finanziellen Mittel zur Anschaffung einer zweiten Präsentationswand bereitgestellt hatten.

„Das gemeinsame Aufwachsen mit Kindern aus Gastarbeiterfamilien war für mich in meiner Jugend im Osnabrücker Stadtteil Schinkel eine Selbstverständlichkeit. Wir gingen gemeinsam zur Schule, wir waren gemeinsam im Sportverein und haben uns nachmittags getroffen. Da ging es nicht darum, wer kommt aus Portugal, aus Spanien, aus Jugoslawien oder aus Deutschland. Das Wort Integration kannte damals keiner. Wir waren alle Kinder in unserem Stadtteil.“ Deutschland sei ein Land mit Einwanderung – und das sei gut so, betonte der Minister. Schließlich hätten auch Deutsche von der Aufnahme fremder Länder profitiert. „Auch die Norddeutschen, die nach Amerika gingen, weil es für sie hier keine Arbeit und keine Zukunft gab, haben sich ihr Kultur dort in Teilen erhalten – natürlich haben sie auf der anderen Seite des Atlantiks Plattdeutsch gesprochen und sich mit denjenigen getroffen, die das auch verstanden.“ Auch wir sollten begreifen, dass es nicht gefährlich ist, wenn Menschen, die zu uns kommen, sich einen Teil ihrer Kultur bewahren.

Deshalb seien die Projekte des Jugendvereins, in denen die jungen Leute sich mit den kulturellen Wurzeln von Menschen beschäftigen, die seit über 50 Jahren zu unserer Gesellschaft dazu gehören, so wichtig. „Unsere Gesellschaft ist vielfältig und bunt – das war sie immer schon. Genau diese Vielfältigkeit macht unsere Gesellschaft aus. Wenn Jugendliche diese Wurzeln besser kennen und verstehen lernen, ist das für alle gut – und deshalb sind diese Projekte so wertvoll.“ Boris Pistorius bedankte sich ausdrücklich für das große Engagement des Vereins zum besseren Verständnis zwischen den Kulturen und die besondere Idee, junge und ältere Menschen quer durch die Kulturen miteinander ins Gespräch zu bringen.